Die letzten Tage in Schweden

Seit gestern Abend bin ich wieder zurück in Deutschland – nach fünf Monaten und zwei Tagen. Ein paar Kleinigkeiten haben sich hier zwar verändern, aber im Großen und Ganzen ist alles geblieben, wie es zu meiner Abreise war.

Familienbesuch

Die Abreise meiner Freunde und der eigene Urlaub mit Familie gingen quasi fließend ineinander über. Während ich gemeinsam vom 9. bis 20. Juni Urlaub mit meiner Familie gemacht habe, musste ich mich bereits am 14. von meinen Freunden und der Wohnung verabschieden.

Auch wenn ich meine Wohnung, die Nähe zum Wald und mein Inselchen (Lidingö) sehr mochte, hatte das Airbnb einige Vorzüge, mit denen so eine einfache Studentenwohnung schlicht nicht mithalten kann. Meerblick, Pool, Whirlpool, Sauna und eigener Strand – das hilft einem schon mal dabei zu vergessen, was man hinter sich lässt, von dem Einfluss vertrauter Gesichter ganz abgesehen!

Auf den Spuren der Elche

Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich Ausflüge in Naturreservate und Nationalparks unternommen. Das Naturreservat, in dem sich Schafe, Rinder und andere Tiere frei bewegen, lag Luftlinie vielleicht einen halben Kilometer von unserer Unterkunft entfernt. Mit dem Rad fuhr man dennoch über eine halbe Stunde, um auf die Halbinsel zu gelangen. Dort angekommen konnte man inmitten des Archipels die Ruhe der Natur genießen und fernab von anderen Menschen durch das satte Grün marschieren. Der Wald, das Wasser, das viele Grün, … ich werde es vermissen!

Der wohl bekanntere und weitaus größere Park, den wir besuchten, ist der Tyresta Nationalpark. Während sich dort nicht nur Nutzvieh und Wasservögel tummeln, soll man dort tatsächlich Elche sehen können. Auf der Suche nach diesen wanderten wir durch den schwedischen Urwald und an Seen vorbei. Die kleinsten Tierchen, die dabei unseren Weg kreuzten, waren jede Menge Ameisen, die Größten waren Enten. Wie ihr euch schon denken könnt bedeutet das, dass wir keine Elche gesehen habe – auch wenn die Entenküken selbst eine Attraktion und den Besuch wert waren. Daher bleiben die einzigen Elche, die ich in Schweden gesehen habe, die, denen ich im Tierpark Skansen begegnet bin.

Uppsala und Vaxholm

Während ich bereits im April die Stadt Uppsala besucht habe, habe ich dieser einen zweiten Besuch, gemeinsam mit meiner Familie, abgestattet. Uppsala ist und bleibt eine sehr schöne, studentische Stadt, an Stockholm kommt sie meiner Meinung nach dennoch nicht heran. Ein Punkt, in dem sie der Hauptstadt allerdings meilenweit voraus sind, ist das Schloss. Auch wenn dieses nicht zu den beeindruckendsten zählt die ich kenne, ist es weit schöner als das in Stockholm. Ein ebenfalls sehr wichtiges Argument ist außerdem das mit der Fika: Dort gibt es unheimlich guten Morotskaka (Karottenkuchen) – Yummi! Womöglich sogar den besten, den ich in ganz Schweden gegessen habe.

Vaxholm besuchten wir an einem Sonntag, weshalb leider bereits einige Läden geschlossen hatten. Dennoch herrschte in der Stadt ein reges Treiben, insbesondere um den Hafen herum. Von Vaxholm aus legen einige Autofähren ab, aber auch kleinere Boote, Segelschiffe und Jetskis tummelten sich auf dem Wasser. Fußgängerzone und Promenade waren gesäumt von Geschäften, die zum Verweilen einladen und diverse Souvenirs verkaufen. Auch, wenn ich mir Vaxholm etwas größer vorgestellt habe, kann ich mir gut vorstellen, warum es dieses hohe Ansehen genießt.

Die Seele baumeln lassen

Obwohl ich die Zeit in Stockholm sehr genossen habe, war sie nicht immer erholsam. Die Uni hält einen dort deutlich länger auf Trapp als in Deutschland. Mit 37,5 ECTS habe ich mir ebenfalls mehr Uni gegönnt als notwendig und Ehrenamt und Freizeit wollten ja auch noch einen Platz im Leben finden. So war es für mich umso schöner, einfach noch mal die Seele baumeln lassen zu können, bevor hier in Deutschland die Masterarbeit auf mich wartet. Zum einen haben Natur, Wasser und Wald, Vogelgezwitscher und im Wind säuselnde Blätter bereits einen hohen Erholungswert. Aber auch Sauna und Whirlpool helfen beim Entspannen. An einigen – warmen und mutigen – Tagen habe ich mich sogar in den doch eher erfrischenden Pool getraut! Und wenn es doch zu kalt zum Baden war, konnte man einfach mit seinem Buch draußen sitzen oder ganz entspannt Spiele spielen. Außerdem habe ich mich sehr an Grill und Backofen erfreut – wie ich die vermisst habe!

Rückreise

Zurück ging es mit Auto und Fähre. Zwar war die Fahrt lang, mit einem Buch ging jedoch auch diese rum. Tatsächlich war ich zuvor noch nie so weit im Süden Schwedens, zumindest nicht wach und bei Tageslicht. Die Wälder und felsige Landschaft um Stockholm herum sind doch einzigartig.

Fähre fahren war ich ja bereits durch meine Reisen nach Helsinki und Riga gewohnt – daher war das für mich (schlaftechnisch) keine große Herausforderung. Dennoch war es etwas ärgerlich, dass ein technisches Problem dem nächste folgte und wir erst mit eineinhalb Stunden Verspätung den Hafen verließen. Kurz vor Mitternacht war es in Südschweden leider bereits so dunkel, sodass man nicht viel von der Abfahrt sehen konnte. Nun bin ich vorerst wieder zurück in Schwetzingen, bald wieder in Dresden und mal sehen, wohin es mich danach verschlägt.  

Danke!

Vielen Dank für die schöne Zeit, die ich in Stockholm dank meiner Freunde hatte. Vielen Dank für die schönen Ausflüge und Urlaube und an meine lieben Besucher aus der Heimat. Vielen Dank an jene, die mein Treiben und meinen Blog immer verfolgt haben.

Kulturschock?!

Der Großteil meiner Freunde ist bereits abgereist und zurück in der Heimat. Die weiteste Distanz liegt nun wohl zwischen mir und meiner neuseeländischen Freundin Lucy. Neuseeland ist wohl im wahrsten Sinne des Wortes das andere Ende der Welt – von Europa aus betrachtet. Dass Abschiede schwerfallen und ich – wie vermutlich jeder – diese nicht mag, muss ich an dieser Stelle sicher nicht erwähnen. Ich denke, jeder kann sich vorstellen wie es sich anfühlt, Leute zu verlassen, die man nie wieder in diesem Umfeld, geschweige denn alle an einem Ort versammelt antreffen wird. Neben den Menschen, die mir fehlen werden sind mir allerdings noch ein paar andere Dinge eingefallen, die ich vermissen werde. Fünf Monate in einem anderen Land gehen wohl doch nicht spurlos an einem vorbei. Ob ich in Deutschland daher einen kleinen Kulturschock erleiden werden? Wir werden sehen!

Schwedische Fika

Auch wenn sich die schwedische Esskultur nicht als Besonders erwiesen hat und diese sich viel mehr anderer Kulturen bedient, bleibt ein kleiner Teil einzigartig: die schwedische Fika. Ich weiß, dass es meiner Figur und insbesondere meinem gestiegenem Zuckerkonsum gut tun wird, nicht in aller Regelmäßigkeit Kanelbullar, Chokladbollar oder Morotskaka zu essen, aber ich werde die Tradition des nachmittäglichen Zusammensitzens vermissen. Denn eine Fika ist weit mehr als nur der schelle Genuss eines Heißgetränks und Gebäcks.   

Und für alle, die (immer noch) nicht wissen, was eine Fika ist: Guckt euch dieses Musikvideo an! Es erklärt sehr schön, was ich meine. Außerdem ist es sehr unterhaltsam:

Getrennte Toiletten

Ich glaube, über dieses Phänomen hatte ich zuvor noch gar nicht berichtet, aber in Schweden gibt es überwiegend Unisex-Toiletten. Eine Trennung von Männlein und Weiblein, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es hier nicht. Am Anfang war das für mich sehr überraschend, denn ich hatte davon keine Ahnung, bis auf einmal ein Mann neben mit am Waschbecken stand und seine Hände wusch. Das war allerdings bereits an meinem ersten Tag in Stockholm. Daher hatte ich knappe fünf Monate Zeit, mir die Suche nach der Damentoilette abzugewöhnen. Andererseits hoffe ich jetzt, dass ich nicht gedankenverloren in Deutschland auf irgendwelche Männertoiletten renne und von allen Seiten schief angeguckt werde!

Weiße Nächte

Als ich im Januar in Schweden angekommen bin, war ich müde. Müde und hurgrig. Mein Körper war an die deutschen Tageszeiten gewöhnt und darauf trainiert, zu Einbruch der Dunkelheit Hunger zu bekommen und ein paar Stunden später zu Bett zu gehen. Da die Sonne im Januar bereits um hab 4 unterging, haben sich auch mein Hungergefühl und Bedürfnis nach Schlaf erst einmal an die neuen Zeiten gewöhnen müssen. Nun, da die Sonne gegen halb 3 aufgeht und erste nach 10 untergeht, hat sich mein Tagesrhythmus wieder entsprechend angepasst. Ich bange etwas darum, dass mich nun die erneut kürzeren Tage zunächst müde und hungrig machen bezeihungsweise mir das viele Sonnenlicht fehlt, dass immer für eine volle Batterie bei mir sorgt. Darüber hinaus werde ich aber auch die unheimlich lange Dämmerung vermissen, die die Nacht davon abhält, ihren schwarzen Schleier über die Welt zu werfen.

„Du“ oder „Sie“?

Eine der wenigen Sachen, auf die ich gänzlich verzichten könnte, ist die immer wiederkehrende Frage nach dem Du und dem Sie im Deutschen. Wie soll man jemanden auf der Straße am besten ansprechen, ohne ihm oder ihr womöglich zu nahezutreten?! Das Resultat ist eine Abwägung von Auftreten, geschätztem Alter und der Frage danach, ob es sich wohl um seinesgleichen handelt. Im Englischen gibt es dagegen nur eine Form der Anrede: You. Da wird nicht lange überlegt, wie man jemanden anspricht, denn es ist keine Wahl notwendig. Selbst die Dozenten werden hier mit Vorname angesprochen – zu einem Respektverlust (oder was auch immer bei der Ansprache mit Du befürchtet wird) führt das sicher nicht. Im Schwedischen verhält es sich ähnlich. Es gibt zwar eine offizielle zum Sie äquivalente Form, allerdings ist diese der Königsfamilie vorbehalten. Da zumindest ich keinen Kontakt mit dieser hatte, hatte ich auch für diese keinen Gebrauch. Folglich habe ich nun fünf Monate lang jeden geduzt, der mir über den Weg gelaufen ist. Egal ob jung oder alt, unabhängig von sonstigen äußeren Merkmalen etc.

Plastikgeld

Am Anfang dachte ich, ich würde es verfluchen. Vor allem die negativen Seiten wie totale Transparenz, verbunden mit der ausschließlichen Benutzung von Plastikgeld, sind und bleiben in gewisser Weise abschreckend für mich. Auch braucht es Disziplin, um sich nicht von Angeboten verlocken zu lassen und immer und überall die Karte zu zücken, während es einem schwerer fallen würde, mit einem Geldschein aus dem Portemonnaie zu bezahlen. So laden Kredit- und EC-Karte in gewisser Weise dazu ein, den Überblick über die Ausgaben zu verlieren, behält man diese nicht strengstens im Blick. Dennoch habe ich mich so schnell daran gewöhnt, mit kleinem Geldbeutel aus dem Haus zu gehen und nichts außer EC-Karte, Ausweis und Fahrschein mitzuführen, dass es mit in Deutschland sicher schwerfallen wird, mich erst wieder umzugewöhnen.   

Familienbesuch

Wie ich bereits beim letzten Mal hab anklingen lassen, ist aktuell ein Teil meiner Familie zu besuch. Bereits übermorgen werden wir alle zusammen wieder zurück nach Deutschland fahren. Für heute soll es jedoch bei diesem etwas kürzeren Beitrag bleiben. Ein Beitrag mit Berichten von der letzten Woche folgt dann später, denn diese ist noch nicht ganz zu Ende.

Trotz der Dinge, die bei mir womöglich zu einem kurzen und kleinen Kulturschock führen werden, freue ich mich bereits sehr darauf, wieder nach Hause zu kommen und Freunde und Familie wieder zu sehen 😊.

Hoch die Hände, Wochenende!

Okay, vielleicht nicht nur Wochenende, sondern gar Urlaub. Denn Donnerstagmorgen habe ich meine letzte Prüfungsleistung erbracht und nun höre ich den Ruf der Freiheit immer lauter erklingen.

Letzte Prüfungen – war’s das?!

Ursprünglich ging ich davon aus, bereits letzte Woche Mittwoch meine letzte Deadline zu haben, was sich relativ entspannt für mich gestaltete hätte. Zur Belohnung für all den Schweiß und das Herzblut, die nicht nur ich die letzten Monate ich das Studium investiert habe, habe ich mit Freunden einen Kurztrip nach Göteborg geplant, der am Donnerstag starten sollte. Soweit der Plan: ganz entspannt, kein Überlapp, volle Erholung. Montagnachmittag erfuhr ich dann allerdings von einer neuen Deadline, wenn auch nicht obligatorisch, am Freitagmorgen. Juhuuu… NICHT! Nun ja, Grund dafür war, dass ich in einem Kurs genau zwischen zwei Noten stehe und der Dozent mir nicht ohne Weiteres die Bessere geben wollte. Viel mehr hat er mich und einige andere dazu angehalten, das letzte Take Home Examen noch einmal zu überarbeiten und einzureichen, um damit die Note gegebenenfalls aufzubessern. Da ich prinzipiell keine Chance ungenutzt lassen kann, musste ich es einfach probieren und für die bessere Note kämpfen. Aufgrund des Uni- und Freizeitstresses ging die Arbeit an dem Assignment allerdings schlussendlich zu Lasten des Schlafs. Ob sich die kurze Nacht vor dem Urlaub jedoch ausgezahlt hat werde ich erst diese Woche erfahren.

Unabhängig davon, dass mich das dezent aufgeregt hat, fühle ich mich jetzt so frei wie lange nicht mehr. Es ist einfach ein super schönes Gefühl, mal wieder in den Tag hineinleben zu können und nicht immer irgendwelche Deadlines im Hinterkopf zu haben. Generell habe ich das Studium hier genossen und einige sehr interessante Kurse besucht. Nur diese vielen Abgaben, immer und immer wieder, sind wirklich gewöhnungsbedürftig. Da bin, beziehungsweise war ich von Deutschland einfach zu sehr verwöhnt. Um so mehr schätze ich nun das Studium nach dem deutschen System, auch wenn ich dieses zeitweise ebenso verflucht habe.  

Sommer in Göteborg

Tatsächlich hatten wir auch in Stockholm bereits einige sommerliche Tage mit Temperaturen um die 25 Grad – meiner Meinung nach völlig ausreichend. Deutschland habe ich dagegen keinesfalls um seine 30 Grad und mehr beneidet. Nichtsdestotrotz sollte ich noch mindestens einen richtigen Sommertag in Schweden erleben und zwar in Göteborg. So hat uns die zweitgrößte Stadt Schwedens am Donnerstag mit sonnigen 30 Grad willkommen geheißen. Puh, das war ganz schön ungewohnt warm! Mit dem Bikini im Gepäck waren wir uns allerdings sicher, dass wir spätestens im Hotelpool eine Abkühlung finden würden. Denn wie so oft habe ich ein super Angebot gefunden, das scheinbar keine Träume offenlässt – dachte ich zumindest. Allerdings hat sich unser Vorhaben uns im Pool Abkühlung zu verschaffen relativ schnell erübrigt, denn dieser wurde am Tag der Ankunft gerade erst befüllt – brrrr. Was wir vorgefunden haben, war eine etwa 30 Zentimeter hohe Pfütze. Primär sind wir natürlich nicht zum Baden nach Göteborg gereist, sondern um die Stadt anzugucken, also alles halb so wild!

Bereits auf den ersten Blick zeigte uns Göteborg eine ganz andere Seite von Schweden, als zumindest ich sie aus Stockholm gewohnt bin. Generell kam es mir etwas weniger touristisch, dafür moderner vor und nicht zuletzt kleiner, was es ja auch ist. Am Tag der Ankunft sind wir Empfehlungen gefolgt und haben riiiesige Zimtschnecken gegessen. Wie ich gehört habe, soll es dort die größten Zimtschnecken Schwedens geben! Da eine einzige Zimtschnecke etwa Tellergroß ist, haben wir uns diese geteilt. Obwohl riesen groß und sicher ein richtiger Touristenmagnet, war diese wiedererwarten recht günstig.

Das nette Café lag im Stadtteil Haga, dem etwas alternativerem Viertel Göteborgs, von dem aus wir weiter zu einem Aussichtspunkt marschiert sind, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Eine Sache, bei der ich mir allerdings immer noch nicht ganz sicher bin ist, ob es in Göteborg ein Schloss gibt, denn einen großen und sehenswerten Schlosspark findet man dort. Von einem Schloss war weit und breit allerdings keine Sicht.

Am nächsten und letzten Tag hatten wir leider etwas weniger Glück mit dem Wetter. Die Temperaturen glichen wieder den alt bekannten und der Himmel öffnete seine Pforten für andauernde Regenfälle. Nichtsdestotrotz konnten wir uns endlich den Stadtpark mit Rosengarten, Palmenhaus und Co angucken, der am Vortag wegen eines Konzerts gesperrt war. Außerdem macht ein Besuch im tropischen Palmenhaus viel mehr Spaß, wenn die Alternative Regen heißt.

Außerdem – vom kalten Nass angetrieben – habe ich meine erste nicht-Second-Hand-Shopping-Tour unternommen und mir einen wunderschönen Jumpsuit gekauft! Das ist dann wohl mein Erinnerungsstück an Schweden.

Auch wenn ich noch viele weitere Stunden oder gar Tage in Göteborg hätte verbringen können, muss alles einmal zu Ende gehen – diese Reise im Konkreten bereits nach 25 Stunden. Wie immer hoffe ich, dass euch insbesondere die Bilder einen guten Eindruck von meinen Erlebnissen vermitteln.    

Besuch des Parlaments – Nicht.

Wenn man so in seiner Studentenblase lebt neigt man gerne mal dazu, die Touristenströme zu unterschätzen, die Stockholm jeden Sommer anlockt. Ein Besuch im Parlament war schon länger geplant, allerdings ist aus diversen Gründen nie etwas daraus geworden. So auch vergangenes Wochenende. Leider kann man das Parlament nur im Rahmen einer Führung besichtigen und diese findet nur einmal täglich an Samstagen und Sonntagen statt. Auf der Webseite heißt es, dass man sich zehn Minuten vor Beginn der Führung einfinden soll, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist und Kontrollen durchgeführt werden. So weit so gut. Vorbildlich wie wir sind, waren wir sogar mehr als 20 Minuten vor Beginn der Führung da und dann – ausgebucht. Aber wer fährt nicht gerne umsonst in die Stadt? Genau, niemand. Auf die Frage hin, ob die schwedische Führung bereits ausgebucht sei, wurde uns – auf Schwedisch – unmissverständlich das Gefühl vermittelt, dass wir dort als nicht-Schweden nicht willkommen sind. Mal sehen, ob diese Geschichte noch ein Happy End erhalten wird.   

Bye bye Bodycombat, Bodypump & Co.

Ich habe bereits von den vielen letzten Malen berichtet, die so bei mir anstanden. Bislang unerwähnt blieb an dieser Stelle jedoch der Sport. Über die Uni wurden jede Menge Sportkurse zu einem echt fairen Preis angeboten, so auch Bodycombat, Bodypump, Bodybalace, Bodyjam, Yoga, Zumba, GRIT und vieles mehr. Dieses unheimlich breite Angebot war bestens dafür geeignet, sich viele verschiedene Sportprogramme anzugucken und sich schlussendlich in einige davon zu verlieben. So hat der Sport hier einen festen Platz in meinem Alltag eingenommen, nicht zuletzt dank meiner Sport-Buddies. Denn der gemeinsame Besuch mit Freunden hat immer für doppelten Spaß am Sport gesorgt. Bereits jetzt vermisse ich die motivierenden Trainer, Musik, die zum Mitmachen animiert und das Gefühl, das Workout überstanden zu haben. Für alle, die nicht wissen was ich meinen könnte: Googlet mal GRIT 😉.

Traditionen: Sunday-Dinner

Eine sehr schöne Tradition, die ich mit zwei sehr lieben Freundinnen gepflegt habe, waren unsere sonntäglichen Abendessen. Immer im Wechsel hat eine von uns zu sich eingeladen und gekocht. Begleitet von einem Gläschen Wein und Kartenspielen haben diese Abende nicht nur für die ein oder andere Gaumenfreude gesorgt, sondern auch für jede Menge Spaß! Tatsächlich gab es Momente, in denen ich vor Lachen geweint habe. Vielen Dank dafür!

Letztes Mal Hypo

Eine der Dinge die ich nicht vermissen werde: Meine Arztbesuche. Auch wenn diese in Deutschland weitergehen werden, freue ich mich über jeden Besuch, den ich und meine Arme überstanden haben. Dennoch muss ich meinem Ärzteteam hier zu Gute halten, dass sie sich immer sehr viel Zeit genommen haben und super lieb waren! Noch nie hat sich jemand so viel Mühe gegeben, mir mit einer Spritze nicht weh zu tun. Und auch in Deutschland habe ich es selten erlebt, dass Arzt oder Arzthelfer im Wartezimmer vorbei gucken und sich nach dem Empfinden ihrer Patienten erkundigen.

Das allerbeste ist jedoch, wieder ohne größere Allergiesymptome durchs Leben zu gehen. Vor allem das Wissen um die vielen Birken hat mir im Voraus etwas Sorge bereitet. Aber: Ich habe sie erfolgreich besiegt. Außerdem kann ich wieder fast alles Essen, das ist fast das größte Geschenk! #foodrulesmylife

Farewell Fika mit SUS

Wie sagt man am besten „Leb wohl“? Die schwedische Antwort auf diese Frage lautet wohl „Mit einer Fika!“. Letzte Woche wurden alle internationalen Studierenden, die nun wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, mit einer Fika verabschiedet. Zu diesem doch in gewisser Weise ernsten Anlass wurden allerdings keine Zimtschnecken, sondern prächtige Torten serviert. Unabhängig von dem Fika-Angebot war es aber auch einfach schön, viele bekannte Gesichter wieder zu sehen. Einen großen Teil der Internationals auf einem Haufen zu sehen hat mir noch einmal verdeutlich, wie viele Bekanntschaften ich hier doch gemacht und wie viele Leute ich kennengelernt habe. So mag der Abschied für viele ein „Leb wohl“ gewesen sein, für einige wird es allerdings ein „Auf Wiedersehen“ sein.

Familienbesuch & Abreise

Seit Sonntag ist außerdem ein Teil meiner Familie zu Besuch. Details dazu folgen allerdings später! Während ich mich sehr über deren Besuch freue, kündigt dieser allerdings zeitgleich die Abreise aus Stockholm an. Morgen heißt es also: Packen und Großputz. Das wird ein Spaß…

Außerdem graut es mir schon etwas davor, meine Freunde gehen zu sehen, während ich noch ein paar Tage länger im Land bleibe. Aber auch dazu gibt es ein andermal mehr!

Endspurt

Das Semester neigt sich dem Ende zu, der Sommer steht – mehr oder weniger – in den Startlöchern und alle sind bereit für die großen Ferien. Ebenso wie in Deutschland fallen die längsten Schulferien auch hier auf die Sommermonate. Allerdings haben nicht nur die Schüler frei, auch der sonst so belebte Campus verfällt in eine Art Winterschlaf. Quasi jeder, der ein Sommerhaus besitzt, verbringt die Sommermonate auch in diesem, irgendwo auf einer Insel oder an der Küste. Im Umkehrschluss sind die Städte so leer wie zu keiner anderen Zeit des Jahres.

Während in Deutschland noch alle brav die Schulbank drücken, beziehungsweise sich mitten im Semester befinden, heißt es hier allerdings bereits erneut: Prüfungszeit.   

Bald ist es geschafft

Während ich von einigen Schweden gehört habe, dass diese bereits all ihre Prüfungsleistungen erbracht haben, um umso früher in den Sommer starten zu können, sieht das bei mir etwas anders aus. Zwar hätte ich mir auch gewünscht bereits jetzt mit Allem durch zu sein und die letzten Tage und Wochen ausschließlich mit Freizeitaktivitäten zu verbringen, aber das ist mir aus diversen Gründen leider nicht vergönnt. Nun ja, die letzte Deadline habe ich nächste Woche Mittwoch, daher stehen mir noch einige arbeitssame Tage bevor, aber das ist mit Ausblick auf die Zeit danach eindeutig zu verkraften! Außerdem kann ich mich wirklich nicht beklagen, denn selbst während der etwas stressigeren Prüfungszeiten hatten und haben allerlei Freizeitbeschäftigungen immer wieder meinen Alltag aufgelockert. Und da diese wie immer deutlich spannender sind als Geschichten über verschiedene Logiken oder tot geglaubte Medien, möchte ich euch damit auch nicht weiter belästigen.

Wie immer erlebt man in ein paar wenigen Tagen viel mehr, als man zunächst vielleicht glauben mag. Als ich erneut einen Blick in den Kalender und auf die Fotos geworfen habe, die seit meinem letzten Post entstanden sind, ist mir erst aufgefallen, wie lang die Themen-Liste wieder werden wird! Umso gespannter bin ich, wer von euch tatsächlich den langen Atem hat und sich brav Artikel für Artikel durch meinen Blog liest.    

Thank-You-Lunch & Language Café

Da ich in meinem letzten Beitrag bereits angekündigt hatte, dass nun einige letzte Male anstehen, wollte ich daran anknüpfen und euch von dem Thank-You-Lunch als Abschluss der Language Cafés berichten, welches für alle Koordinatoren des Sprachcafés ausgerichtet wurde. Wie ihr ja bereits wisst, war ich eine dieser Koordinatorinnen. Es hatte sich bereits zu Beginn schnell herumgesprochen, dass diese Abschlussveranstaltung das Highlight für uns Koordinatoren sein sollte, bei dem wir uns gemütlich zurücklehnen, gemeinsam speisen und uns austauschen können, sowie zu guter Letzt ein Zertifikat über unser Ehrenamt überreicht bekommen. Obwohl so hoch angepriesen, hatte ich eher ein lockeres Zusammensitzen, Zimtschnecken und belegte Brötchen erwartet. Was uns erwartet hat, hat meine Erwartungen jedoch um Weiten übertroffen: Gedeckte und in weiße Hussen gepackte Tische, ein reichhaltiges Buffet, Cider zum Anstoßen und Popcorn, um während der spannenden Zertifikatsverleihung etwas snacken zu können. Nachdem jeder Applaus und Urkunde erhalten hat, wurde das Buffet endlich eröffnet – zunächst bestehend aus diversen Salaten, Pajs, Brot und Käseplatte, zu späterer Stunde abgelöst von Apfel-Crumble, Eiscreme und Obst. Leider habe ich kein Foto von dem Buffet gemacht. Da müsst ihr mir wohl einfach glauben. All das hat den Abschied vom Sprachcafé allerdings in keiner Weise leichter gestaltet. Mir wird diese Zeit auf jedem Fall in guter Erinnerung bleiben, jedoch insbesondere wegen der interessanten Persönlichkeiten, die man dort immer wieder angetroffen hat.

Deutscher Spargel

Apropos Essen (welches ja wohlbekannt mein Leben bestimmt): Bezahlbarer, weißer Spargel hat in den schwedischen Supermarktregalen lange Zeit auf sich warten lassen. Daher habe ich zunächst mit der grünen Variante verlieb genommen. Zwar kann man diese – wie ich jetzt herausgefunden haben – auch gar schmackhaft zubereiten, aber an weißen Spargel kommt dieser dennoch nicht im Entferntesten heran. Letzte Woche habe ich dann allerdings zum ersten Mal das weiße Gold, importiert aus Deutschland und – das ist das Wichtigste – zu einem bezahlbaren Preis im Laden erblickt. Um dieses Heimatgefühl, das weißer Spargel in mir auslöst, mit meinen internationalen Freunden zu teilen, habe ich diesen direkt zu unserem traditionellen Sonntagsdinner serviert – Yummie! Denn nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft und kultureller Austausch geht durch den Magen.

Der Eurovision-Songcontest (ESC)

Was bietet sich im internationalen Umfeld besser an, als gemeinsam den ESC zu verfolgen? Richtig, nicht viel. Obwohl ich in Deutschland wie immer keine allzu großen Hoffnungen gesetzt hatte, habe ich zusammen mit Freunden – überwiegend Deutschen – das Spektakel verfolgt. Obwohl die Internetverbindung nicht gerade die zuverlässigste war und Teile der Show in lauten Gesprächen untergegangen sind, blieb nicht viel zur Verteidigung der Leistung Deutschlands übrig. An erster Stelle steht jedoch wie immer der Spaß und der ist bei einer Viewing-Party eindeutig eher garantiert als zuhause vor dem eigenen Laptop. Trotz der Niederlage Deutschlands war es schön, die Freude mit dem Sieger teil zu können, beziehungsweise von vornherein viel unparteiisch zu sein und mit mehreren Nationalitäten mitzufiebern.

Bowling mit SUS

Während sich mein ‚Ehrgeiz‘ oder Nationalstolz bei überdimensionierten (Sport-)Veranstaltungen oder solchen wie dem ESC eher in Grenzen hält, wird mein Ehrgeiz viel eher geweckt, wenn ich selbst Einfluss auf den Erfolg haben – so auch beim Bowling. Zwar geht es beim Spielen immer primär um den Spaß, aber wie wir alle wissen ist dieser in gewisser Weise nicht ganz unabhängig vom Erfolg.

Bereits in vorherigen Beiträgen habe ich die Students Union und ihre vielfältigen Angebote gelobt. Neben einem monatlich angebotenen, kostenlosen Frühstück, Tanzkursen, Wanderungen und vieles mehr wurde in den letzten Wochen auch eine Game-Night zum Studentenpreis angeboten. In einer Sportbar, in der Sport jedoch nicht nur auf dem Bildschirm läuft, sondern auch aktiv praktiziert werden kann, laden Bowling, Minigolf und Co zum Verweilen ein. Dass Stockholm generell ein teures Pflaster ist und man sich kostspielige Freizeitaktivitäten gerne verkneift, muss ich an dieser Stelle glaub nicht nochmal erwähnen. Als Mitglied der Students Union kann man hier allerdings für 39 Kronen (ca. 3,70 Euro) ein alkoholisches Getränk inklusive einer Runde Bowling oder Minigolf ergattern. Selbst Abendessen wird zu einem sehr fairen Preis von 99 SEK angeboten. Was ich damit sagen will: Sobald es der Stundenplan zulässt, gibt es keinen Grund, die Montage nicht in diesem Spieleparadies ausklingen zu lassen. Tatsächlich ist das eine der wenigen Fälle, in denen sich der Spies zwischen Deutschland und Schweden preistechnisch herumdreht. Ich kann mich nicht konkret daran erinnern, wann ich in der Heimat das letzte Mal Bowling spielen war. Woran ich mich allerdings erinnern kann: Bowling ist ein etwas teureres Vergnügen.

Während ich ursprünglich davon ausging, dass dieses Angebot bereits vorherige Woche zum letzten Mal angeboten wurde, dürfen wir tatsächlich nächsten Montag erneut die Bälle rollen lassen und das eigentlich letzte Mal noch einmal erleben, Juhuuuu!

Besuch der Königlichen Oper – Dracula

Ebenfalls zu einem echt fairen Preis kann man hier als Student in die Oper gehen. Unter anderem aus diesem Grund stand ein Opernbesuch auch ganz weit oben auf meiner To-Do-Liste. Dennoch, wie so oft nehme ich mir Dinge vor, an deren Umsetzungen es dann schlussendlich doch hapert, meistens aus Zeitgründen. Umso besser hat es sich jedoch getroffen, dass eine liebe Freundin die Sache mit der Organisation in die Hand genommen hat und ich einfach nur mitgehen musste. Mittwochabend durften wir dann der Oper Dracula folgen, aus luftiger Höhe und mit schwedischen Untertiteln. Gerade das mit der Fremdsprache mag sich erst einmal abschreckend abhören, aber zu meinem eigenen Verblüffen habe ich viel mehr verstanden als erwartet.

Während mein letzter Opernbesuch vermutlich zu Schulzeiten stattgefunden hat und daher nicht von großem Interesse für mich war, hat mich dieser hier hundertprozentig überzeugt! Die Sänger haben nicht nur mit tollen Stimmen überzeugt, auch das schauspielerische Talent dieser war sehr eindrucksvoll. Auf der Bühne war immer etwas los: Vampire haben in schwindelerregender Höhe getanzt und sich von der Decke abgeseilt, Dracula selbst hat sich grade wie ein Brett aus seinem Sarg erhoben und Vampirjäger haben für ordentlich Aufruhr gesorgt. Da bekommt man direkt Lust sich die nächste Oper – oder ähnliche künstlerische Darbietungsformen – anzugucken.  

End of the Semester Ball

Nicht nur die fiktiven Geschöpfe der Nacht durften ihr Unwesen treiben. Auch die Studenten wurden vergangene Woche ein letztes Mal zum großen durch-die-Nacht-Tanzen aufgerufen. Die Bezeichnung Ball hat sich für mich zunächst nach einer festlichen, wenn auch mit Spaß verbunden Angelegenheit angehört und auch die Veranstalter haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Dresscode schick ist. Am Veranstaltungsort angekommen hat jedoch nicht mehr viel an das Motto „Ball“ erinnert. Neben Studenten haben sich dort auch einige Schüler hin verirrt, viele der Schüler und Studenten in billigen Party- statt eleganten Ball-Outfits. Damit erschienen unsere doch eher bedachte Kleiderwahl und das aufwendigere Make-up als überflüssig. Nichtsdestotrotz war die Musik ganz gut und wir hatten unseren Spaß. Denn egal wie eine Veranstaltung offiziell heißen mag, primär kommt es auf die Menschen an, mit denen man sich dort umgibt und feiert!   

Eine Herausforderung dieses Abends war für mich jedoch das späte zu Bett gehen. Zwar verbringe ich zurzeit viele Abende (und Nächte) am Schreibtisch, die Dämmerung erlebe ich jedoch meistens noch aktiv mit. Wenn man allerdings erst in den frühen Morgenstunden zu Bett geht, begrüßt einen die Sonne mit fordernden, energiegeladenen Sonnenstrahlen und auch die Vögelchen singen bereits den Tag herbei.

Weiße Nächte

Zwar hatte ich ausreichend Zeit mich peu à peu an die kürzer werdenden Nächte zu gewöhnen und dennoch stellen mich die nicht enden wollenden Tage hin und wieder vor eine Herausforderung. Gehe ich abends aus Vernunft zu Bett und nicht, weil ich müde bin, ist an Schlaf meist nicht zu denken. Dunkelheit macht bekanntlich müde, Helligkeit jedoch eher weniger. Teilweise liege ich nachts auch einfach wach wegen der Faszination, die die nächtliche Dämmerung auf mich hat. Immer wieder will ich die Augen öffnen um zu sehen, ob die Dämmerung noch da ist, oder ob das zarte Hellblau der Abenddämmerung bereits in hellweiße Morgendämmerung umgeschlagen hat.

Damit möchte ich mich gar nicht über zu wenig Schlaf beschweren. Das stört mich überhaupt nicht, denn die Sonne schenkt zumindest mir hier ausreichend Energie, um die langen Tage zu überstehen. Viel mehr möchte ich diese Faszination mit euch teilen, die wochenlange Tage auf mich haben.

Vielleicht inspiriert euch mein Blog ja auch ein wenig und ihr träumt nun selber davon, Schweden zu bereisen.

Den heutigen Beitrag möchte ich mit einem Stück Kuchen und Chai Latte schließen. Vielleicht löst so eine schwedischen Fika bei euch ja nochmal mehr Inspiration und Schweden-Euphorie aus!

Die Zeit rennt

Ich kann es gar nicht oft genug sagen, aber die Zeit vergeht wie im Flug. Sie rennt und eilt mit großen Schritten. Das Paradoxe: Je voller die Tage, desto schneller vergeht die Zeit. Und so passiert es immer wieder, dass ich mir vornehme euch auf den neusten Stand zu bringen, es dann aber doch an Zeit mangelt, meine Gedanken zu Papier zu bringen, Bilder auszuwählen und vieles mehr. Nun ja, nach vielen, mit Aktivitäten vollgepackten Tagen, ist es heute dann doch wieder so weit, von mir hören zu lassen.

Schiff Ahoi

Wie bereits im April mit Andy bin ich vergangenes Wochenende erneut mit Freunden in See gestochen. Das erklärte Ziel unserer Reise: Jede Menge Spaß, köstliches Essen und ein Tag Sightseeing in Riga. Während die vorherige Schiffsreise nach Helsinki vor allem unter dem Motto „geschenktauglich“ stand, schipperten wir nun unter dem Motto „studentenfreundlich“ von Stockholm in die Hauptstadt Lettlands. Für diejenigen unter euch, die jetzt denken, dass ich einen Geld-Esel auf dem Balkon haben muss, habe ich Entwarnung. Da ich den Preis außerdem noch immer unschlagbar finde, muss ich diesen einfach mit euch teilen. Aber schätzt gerne zuerst, was eine 40-stündige Mini-Kreuzfahrt wohl kosten könnte.

~ Trommelwirbel ~

Zwölf Euro fünfzig pro Person. Ganz genau, ihr habt richtig gelesen! Zum Vergleich: Für meine Wohnung in Stockholm zahle ich etwa das 1,5-fache pro Nacht (!). Ein Grund mehr, die Freizeit mit Reisen zu verbringen.

An Bord

Da wir mehr Zeit an Bord als an Land verbracht habe, fange ich mit unserem Programm an Bord an: Gemütlich und mit einem Gläschen mitgebrachten Wein (Studentenspartipp) haben wir zunächst die letzten Sonnenstrahlen und die Fahrt durch die idyllischen Schäreninseln vor Stockholm genossen. Begleitet wurden wir von einer Schaar Möwen, die sich scheinbar köstlich über uns amüsiert haben. Warum ich das denke? Die Viecher haben uns einfach ausgelacht! Als jedoch die ersten Passagiere angefangen haben, sie dafür mit Brot zu belohnen, war klar warum sie sich so köstlich amüsieren. Nachdem die illegale Möwenfütterung beendet war, konnte ich legale Studentenfütterung beginnen. Bereits im Voraus haben wir vereinbart, verschiedenes Essen mit an Bord zu bringen und unser eigenes Buffet aufzubauen. So gab es zum Abendessen Burger, Sommerrollen, Wraps und Obstsalat – Yummi!

Ebenso wie die Serenade hat auch die Romantika ein unterhaltsames Abendprogramm plus Mitternachtsshow angeboten. Für Verblüffen hat ein mongolischer Zirkus gesorgt, dessen Artistinnen in und an Seilen, sowie in Reifen hoch über der Bühne akrobatische Kunststücke aufgeführt haben, sowie Artisten, die sich oder ihre Kollegen in menschliche Trampoline und Katapulte verwandelt und Menschenpyramiden gebaut haben. Gebannt wie ich die Shows verfolgt habe, haben sich auch diese 15-30 Minuten wie fünf angefühlt (Stichwort: Die Zeit rennt).

Nach der Mitternachtsshow hat es mich an beiden Abenden noch in den bootseigenen Club gezogen. Da sich unsere Kabine direkt darüber befunden hat, hat es auch keinen allzu großen Unterschied gemacht, denn den Bass konnten wir auch nach Ende der Party weiterhin spüren. Eins kann ich euch sagen: Wenn man nicht wirklich k.o. ist und man vom Beat guter Musik erschüttert wird, fällt das mit dem Schlafen gar nicht so leicht.   

Im Herzen des Baltikums – Ein Tag in Riga

Zu einer doch sehr studentenfreundlichen Zeit – 11:00 Uhr lettischer Zeit – haben wir das schöne Riga erreicht. Willkommen geheißen wurden wir von 18 Grad und Sonnenschein – das perfekte Wetter, um in ein Kleid zu schlüpfen und die Sonnenbrille zum Accessoire der Wahl zu machen. Da der Fährhafen sehr nah am Stadtzentrum liegt, konnten wir alles fußläufig erkunden. Ausgestattet mit einer Karte, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu finden, sind wir also losgezogen.

An dieser Stelle bietet es sich vielleicht ganz gut an, euch etwas mehr über „Team Riga“ zu verraten. Gemeinsam mit Saskia, Lucy und Marvin habe ich mich auf große Reise begeben. Damit waren wir international und größentechnisch breit aufgestellt: Von Deutschland, den Niederladen und Neuseeland, von knapp unter 1,60 bis knapp unter 2 Metern. Das Wichtigste allerdings: Allesamt liebe Freunde von mir. I love you, guys! It was a lot of fun 🙂

Nun aber zurück zu Riga! Besonders beeindruckend fand ich die wunderschöne Altstadt, die sich windenden Straßen und das viele saftige Grün im Herzen der Hauptstadt. Um ehrlich zu sein habe ich davor nie darüber nachgedacht, mir das Baltikum oder insbesondere Riga anzugucken, aber ich kann allen wirklich eine wärmste Reiseempfehlung aussprechen! Gerade von Stockholm aus bietet sich eine Reise aufgrund der guten Anbindung bestens an.

Da sich unsere Zeit an Land nur auf sechs Stunden beschränkt hat, haben wir die meiste Zeit auf den Straßen und nicht in Museen verbracht. Ein Gebäude haben wir uns allerdings auch von Innen angeguckt: Das Schwarzhäupterhaus. Dort ist auch das Bild von Marvin, Lucy und Saskia im Türbogen entstanden. Zur Mittagszeit sind wir schließlich in einem vegetarischen Restaurant zum Mittagessen / Brunch eingekehrt. Und das Essen war KÖSTLICH! Was ebenfalls köstlich war, waren die Preise in Riga. Zum einen stimmen mich Euro-Preise immer wieder heimisch, zum anderen war alles deutlich billiger als in Stockholm – ein erster Vorgeschmack auf die Rückkehr nach Deutschland. Außerdem gibt es in Lettland, ebenso wie in Deutschland, Drogeriemärkte, die Kosmetika zu fairen Preisen verkaufen. Für uns Mädels war das natürlich das Paradies, der Apfel der Versuchung, dem wir nicht widerstehen konnten!

Wie immer bin ich der Meinung, dass Bilder mehr als Tausend Worte sagen. Vor allem, nachdem ihr bereits 882 Worte von mir gelesen habt!

Die Sache mit dem Studieren

Diese Woche stand bei mir allerdings auch die Abgabe des zweiten Take Home Examens in Philosophischer Logik an. Aufgrund des erneuten Freizeitstresses habe ich es zwar nicht anders erwartet, aber die Tage nach der Rückkehr nach Stockholm waren alles andere als entspannt. Und immer noch kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wie es passieren konnte, dass ich in dieser Hölle aus Junktoren, Operatoren, griechischen Buchstaben usw. landen konnte.
Zur Belohnung gab es dann vom Dozenten nach Abgabe des zweiten Examens nachmittags direkt das Dritte. Uns Studenten könnte ja versehentlich langweilig werden, wenn wir nicht dauerhaft von der Uni auf Trapp gehalten werden, oder?!  

Während diese spaßige Angelegenheit bis zum 31. Mai erledigt werden will, ist und bleibt noch ein Essay für meinen Medien-Kurs zu schreiben. Das bereitet mir zwar bei weitem mehr Freunde als Logik-Aufgaben zu lösen, aber von alleine schreibt sich auch ein Essay nicht.

Ein vom Essen bestimmtes Leben

Einfach, weil ihr alle wisst, wie gerne ich esse: Nach Abgabe des Examens gestern war ich direkt erneut mit Freunden beim Asia Lunch-Buffet, den Abend davor zum Kochen und Essen eingeladen, von der Schlemmerei auf der Reise nach Riga will ich gar nicht erst wieder anfangen. Und doch stehen in der eigenen Küche alle Zeichen auf „Aufbrauchen was geht“, denn das Ende naht.

Alles hat ein Ende

… Nur die Wurst hat zwei (@Saskia, nur für dich!).

Am 14. Juni laufen die Verträge für die Studentenwohnungen aus, die ersten haben bereits ihre Rückreise geplant, das Ende scheint zunehmend unaufhaltsam. Viele Sachen, so alltäglich sie auch sein mögen, finden wohl oder übel ein letztes Mal für mich statt. Nächste Woche werden es mindestens drei ihrer Art sein: Das Language Café, das kostenfreie Frühstück und die Spieleabende mit SUS. Während meiner Zeit hier in Stockholm ist mir vor allem das Language Café ans Herz gewachsen. Aber auch das Meer, der Wald, sowie die Sonnenauf- und -untergänge werden mir fehlen. Wie beeindrucken hier vor allem die Dämmerung ist, sehr ihr auf den nächsten Fotos. Zwar sind wir noch mehr als einen Monat von Mittsommer entfernt und doch wechselt der Himmel nachts nicht mehr von blau zu (raben)schwarz.  

Eine Woche Freizeit

Endlich! Auf einige stressige Tage und Wochen folgten nun ein paar freie Tage. Tage, die ich gerne genutzt habe, um mich weiter mit Land, Leuten und Kultur vertraut zu machen. Aber auch, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Zwar ist an ERASMUS immer ein Auslandsstudium geknüpft, aber etwas Zeit zum Genießen sollte doch trotzdem immer übrig sein.

Schlaf ist Gold wert

Dennoch kommt es, dass ich tatsächlich gar nicht so viel zu berichten habe. Nach Abgabe der letzten Essays habe ich nämlich erst einmal geschlafen. Um Punkt 9 lag ich abends im Bett und kurze Zeit darauf habe ich mich im Land der Träume wiedergefunden. Irgendwie hat mich die Prüfungszeit doch immer ganz schön gepusht, weshalb ich eigentlich immer lange wach war und morgens früh ohne Probleme aus dem Bett gekommen bin. Wenn ich es mir recht überlege, beeinflusst das mangelnde Tages-/Sonnenlicht in meiner aktuellen Wohnung sicher auch meinen Wunsch nach Schlaf, beziehungsweise die fehlende Motivation, sich morgens aus dem Bett zu quälen. Nichtsdestotrotz: Ohne Stress im Nacken schläft es sich einfach besser!

Ich weiß, das hört sich ganz schön langweilig an. Die Einen gehen nach Prüfungen feiern, die Anderen – mich eingeschlossen – genießen lieber die Ruhe, lesen ein Buch und gehen früh schlafen. Vielleicht bin ich in diesem Sinn auch einfach zu alt für ERASMUS und lange Partynächte. Wer weiß das schon?

Medeltidsmuseet

Wie ihr vielleicht schon aus den vorherigen Posts herausgelesen habt: In Stockholm gibt es entweder eintrittsfreie Museen, oder aber welche mit saftigen Eintritten. Ein gesundes Mittelmaß kennt man hier irgendwie nicht. Wie der gemeine Student sich so entscheidet, habe auch ich mich natürlich für die Low-Budget-Variante entschieden und ich muss sagen: Hier gibt es echt tolle Museen, die einen nichts kosten außer die Zeit, die man dort verbringt. Meine Wahl fiel auf das Medeltidsmuseet, welches zwar etwas weniger imposant ist als das Vasa-Museum, mir jedoch auch sehr gut gefallen hat. Und auch dieses ist mehr oder weniger durch Zufall und um die ursprüngliche Fundstelle herum entstanden. Gebaut werden sollte auf dem Museumsgelände einst eine Garage – aufgrund von historischen Funden wurden die Baumaßnahmen jedoch eingestellt und ein Museum errichtet. So kann man sich nun durch ein mittelalterliches, dem ursprünglichen Stockholm nachempfundenes Dorf bewegen; mit Rathaus, Kirche, Schiff und verschiedenen Gewerben.

Obwohl ich mich über freien Eintritt gefreut habe, habe ich es nicht geschafft, den Weg von der U-Bahn-Station zum Museum zu beschreiten, ohne in den einen oder anderen Laden hineinzuschauen und etwas mitzunehmen. Zu viel Zeit tut dem Geldbeutel wohl auch nicht gut!

Freizeit = Sportzeit

Eine der wenigen Sachen, die hier tatsächlich billiger sind als in Deutschland, ist das Fitnessstudio. Tatsächlich finde ich es mal ganz schön, aus einem breiten Angebot von Kursen auswählen zu können und mich nicht auf einige wenige festlegen muss. So kann ich hier jedes Mal aufs Neue entscheiden, wonach mir der Sinn steht. Resultat von Planung, unabhängig von Stundenplan und Zeitdruck, sind viele neue interessante Kurse, die ich letzte Woche ausprobiert habe, aber auch ein ganz schöner Muskelkater. Aber: lieber so als anders!

Hoch leben SUS – Kostenloses Frühstück

Einmal im Monat bietet die Students Union Stockholm (SUS) ein kostenloses Frühstück für ihre Mitglieder an. Was ein Glück, dass ich eines davon bin und folglich von diesem Angebot profitieren darf! Letzten Monat kollidierte das Frühstück leider mit meinen Lehrveranstaltungen, weshalb letzte Woche mein erstes SUS-Frühstück war. Und es war köstlich! Es gab frische Brötchen (wie ich die morgens vermisse!), Hummus, Gurken und Tomaten, Käse, Bananen und Birnen, Müsli, Tee, Kaffee und Saft. Also alles, was das – oder zumindest mein – Herz begehrt. Eigentlich schade, dass so etwas in Deutschland nicht angeboten wird. Denn es ist wirklich schön, den Tag mit Frühstückbuffet und netten Gesprächen mit Freunden zu starten.

Veggie-Heaven

Und zu guter Letzt: Auf dem Frühstücksbuffet befanden sich ausschließlich vegetarische und vegane Speisen, was ich als sehr positiv empfinde. Generell sind die Schweden in Punkto vegetarisches / veganes Essen sehr weit und vorbildlich. Hier gibt es jede Menge vegetarische / vegane Restaurants und selbst wenn Restaurants nicht auf vegetarisches Essen spezialisiert sind, findet man überall vegetarische oder vegane Alternativen. Ein vorheriger Speisekarten-Check ist hier zumindest in Hinblick auf das Angebot nicht notwendig.

Im Wald, da sind die Räuber Studenten

Seit Mitte letzter Woche dürfen wir uns auch hier in Schweden an etwas Sonnenschein erfreuen. Ich weiß, dass dieser aufkeimende Frühling nicht mit dem zu vergleichen ist, was die Natur aktuell in Deutschland zu bieten hat, aber es ist ein Anfang!
Nur, um zu verdeutlichen, was Frühling hier meint: Wir freuen uns hier bereits über Temperaturen von über 5 Grad und etwas Sonnenschein, sodass man auch mal ohne Handschuhe aus dem Haus kann. In Deutschland hat man diese Tage oft auch im Winter, hier eher im Frühling.

Da jeder einzelne Sonnenstrahl Gold wert ist, habe ich auch viel Zeit draußen verbracht. So habe ich gestern gemeinsam mit Freunden die Insel unsicher gemacht: Zum Auftakt der „Wandersaison“ und um die Insel Lidingö (mein Zuhause) etwas näher kennenzulernen, habe wir die 10km-Wanderung durch Wald und Wiesen gewählt. Der Wald ist so wunderschön, oft unberührt und insbesondere an der Küste fühlt man sich wie im Urlaub. Ich kann dieses Gefühl ganz schwer in Worte fassen, aber vielleicht zeigen euch die Bilder, was ich meine.

Freundschaften

Es ist so schön und bereichernd – egal wo man ist – neue Freundschaften zu schließen. Während man doch oft etwas in seiner „Bubble“ gefangen ist und die Komfortzone nur ungerne verlässt, eröffnen einem Gespräche mit Freunden aus anderen Ländern und Kulturen immer wieder neue Perspektiven. Aber ERASMUS bringt auch Leute unterschiedlichster Fachrichtungen zusammen, was sehr interessant sein kann! Und zu guter Letzt ist jeder Einzelne einzigartig und inspirierend, einfach, weil er oder sie er oder sie selbst ist.

Einen gemeinsamen Nenner habe ich bislang jedoch bei allen gefunden: Die Liebe zum Essen. Beim gemeinsamen kochen und essen, zusammensitzen und philosophieren, lachen und erzählen kommt man sich näher und ich merke immer wieder, wie gerne ich gerade hier bin und die Zeit genieße. Vielen Dank an euch, die meine Zeit hier einzigartig machen!

Ungeplanter Umzug

Die Illusion von „Friede, Freude, Eierkuchen“

Eigentlich wollte ich euch hier mit negativen Gedanken verschonen, aber nun komme ich da doch nicht drum herum. Vergangene Woche ging es plötzlich doch sehr turbulent bei mir zu – Stichwort: Das Leben ist eine Achterbahn – und ich musste sehr spontan umziehen. Bereits seit über einem Monat hatte ich in meiner Wohnung unter anderem Probleme mit undichten Fenstern, durch die nicht nur kalte Luft kam, sondern regelmäßig auch (Unmengen) an Wasser mein Apartment fluteten. Vermutlich aufgrund der Feuchtigkeit hat sich daraufhin ein undefinierbarer Schimmelpilz bei mir breit gemacht. Nachdem dieser vom Vermieter begutachtet wurde, wurde mir dringendst dazu geraten umzuziehen. Die Uni stellte mir direkt ab dem nachfolgenden Tag eine andere Wohnung im Haus zur Verfügung (und ja, es hätte mich noch schlimmer treffen können, wäre keine Wohnung in meinem Wohnheim frei gewesen). Nichtsdestotrotz war mein Umzug mit einem ziemlichen Downgrade verbunden. Vom 3. Stockwerk mit Weitblick und riesigem Balkon, durfte ich nun in eine etwas kleinere Wohnung im Erdgeschoss ziehen. Ohne Balkon. Ohne Aussicht. Das einzige, was es hier zu sehen gibt, sind Schüler. Schüler, die es nicht schaffen, über Nacht das Licht auszuschalten, weshalb ich auf die abendliche Beleuchtung eigentlich gänzlich verzichten kann. Außerdem liegt diese Wohnung direkt über dem Müllplatz, was bedeutet, dass jeden Morgen die Müllabfuhr vor meinem Fenster steht und Radau macht – gestern das erste Mal um 6:40 Uhr, danach noch zwei weitere Male. Darüber hinaus ist es sehr kalt in der Wohnung. Die Heizungen funktionieren nicht richtig und aufgrund mangelnder Stockwerke unter mir ist auch der Boden sehr kalt. Gestern kam ein Handwerker vorbei, um sich das anzugucken. Ergebnis: 18 Grad sind nicht zumutbar und ich bekomme eine zusätzliche Elektroheizung zur Verfügung gestellt. Die Frage ist nur: Wann?

Meine neue, bezauberde Aussicht

Natürlich fiel der Umzug auch prompt die Prüfungszeit. Anstelle Essays zu schreiben, musste ich primär meine Sachen packen und mich in der neuen Wohnung einrichten. Zum Glück hatte ich erstklassige Unterstützung von meinen lieben Freunden. Vielen Dank dafür! Es ist echt schön zu sehen, wie alle zusammenhalten, wenn es darauf ankommt.   

Nun bleibt es zu hoffen, dass die Vermieter sich möglichst schnell meiner Wohnung annehmen und ich wieder zurückkann. Ich habe meine schnuckelige kleine Wohnung und ihre Vorzüge wirklich lieben gelernt. Auf diese möchte ich ungerne die restlichen drei Monate verzichten müssen. Also bitte, bitte: Drückt mir alle die Daumen!

Edit (09:45 Uhr): Gerade war jemand vom Housing Office hier und hat mir mitgeteilt, dass die Vermieter sich heute um meine Wohnung kümmern. Mit viel Glück kann ich noch diese Woche zurück!

Teil 1 von 2 beendet

Da das Semester in Schweden in weitere, kürzere Abschnitte unterteilt ist, ähnelt die Struktur eher dem, was wir in Deutschland als Blockunterricht bezeichnen würden. Diesen erste Doppelblock (Periode A und B) habe ich heute mit Abgabe der letzten drei Essays abgeschlossen – Yippie! Tatsächlich habe ich auch bereits Ende letzter Woche die Noten für den anderen Kurs erhalten, den ich bereits vor einer Woche mit der Präsentation abgeschlossen habe. Tatsächlich – und das hätte ich so niemals erwartet – habe ich ein „A“, also ein „Excellent“ dafür erhalten. Ich bin schon gespannt, wie die Bewertung für den zweiten Kurs ausfallen wird, wobei ich da nicht ganz so optimistisch bin.

Neu gewonnene Freiheit

So viel Freizeit, wie ich sie diese Woche habe / haben werde, hatte ich davor noch nie, denn die neuen Kurse starten erst Anfang nächster Woche. Es ist echt erstaunlich, wie lang so ein Tag sein kann, wenn man ihn nach eigenem Belieben gestalten kann. Letzte Nacht habe ich erstmal all den Schlaf nachgeholt, der die letzten Wochen vielleicht etwas zu kurz gekommen ist. Das hat so gutgetan! Am Nachmittag wollte ich noch in die Stadt und mir das ein oder andere Museum angucken. Dinge erledigen, wozu die Zeit davor eher nicht da war. Und vor allem: Mich mal wieder etwas intensiver mit Schwedisch auseinandersetzten und vielleicht doch mal wieder ein paar Vokabeln lernen.

Prüfungs-Phase = immer?!

Erstmal sorry, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen! Aber die letzten Tage hatte ich ganz schön viel um die Ohren – da ist das mit dem Blog-schreiben irgendwie immer auf der Strecke geblieben. Jetzt möchte ich mir aber doch mal etwas Zeit nehmen, um euch aus Stockholm zu berichten und mir selbst eine kleine Pause von der Uni zu gönnen – haha.

Wie in den letzten Posts bereits angeklungen ist, ist Uni in Schweden nicht wie Uni in Deutschland. In Deutschland hat man doch sehr unterschiedliche Stresslevel, aufs Semester verteilt. Hier fühlt es sich für mich jedoch so an, als sei das Stresslevel über das ganze Semester recht hoch. Die Fremdsprache ist für mich sicher eine erschwerende Bedingung, aber immer „abliefern“ zu müssen, bin ich aus Deutschland nicht gewöhnt. Tatsächlich vermisse ich diese Trennung zwischen Vorlesungs- und Prüfungszeit ein bisschen. Sich am laufenden Band auf die aktuellen Unterrichtsstunden vorzubereiten, parallel dazu Essays zu schreiben und Präsentationen vorzubereiten und noch ein bisschen Privatleben zu haben, bringt mich tatsächlich nah an meine Grenzen. Zwar habe ich letzte Woche bereits Essay 1 von 4 eingereicht, aber die verbliebenen 3 muss ich noch irgendwie bis zum 19. März zu Papier bringen. Drückt mir also alle die Daumen, dass ich das schaffe und schickt mir gerne ganz viel positive Energie her – die nächsten Wochen werden anstrengend werden!  

Eishockey in Schweden

Letzte Woche war ich gemeinsam mit der Uni auf einem Eishockeyspiel, direkt hier in Stockholm. Da Eishockey hier das ist, was Fußball für uns in Deutschland ist, stand es für mich außer Frage, in Schweden zu einem Spiel zu gehen. Tatsächlich war ich anfangs etwas enttäuscht, da die Halle ein ganzes Stück kleiner war als zum Beispiel die SAP Arena in Mannheim. Dafür waren die Fans jedoch umso eingefleischter und motivierter und haben richtig Stimmung gemacht! Wir saßen direkt neben dem Fanblock und wurden noch vor dem Spiel mit dem Wappen der stockholmer Djurgårdens bemalt. Damit war auch klar, für welche Mannschaft wir sind oder zu sein haben.

In der Pause gab es richtig gute Pizza und die Kiddies von Stockholm und Malmö haben zur Unterhaltung eine Runde gegeneinander – oder besser miteinander (?) – gespielt. Das war soooo süß und natürlich viel weniger brutal, als wenn die Herrenmannschaft auf dem Eis steht!

Museumsführung auf Schwedisch? – Challenge accepted

Letzte Woche habe ich außerdem mal wieder ein Museum von innen gesehen: Das Nordiska Museet (Nordisches Museum). Dort wurde eine Tour auf leichtem Schwedisch angeboten. Und was gibt es Besseres, um sein Sprachverständnis zu verbessern, als an so einer Veranstaltung teilzunehmen?! Einen Versuch war es also allemal wert. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass man sich sehr darauf konzentrieren muss, was einem der Guide erzählt. Auch, wenn er bereits extra langsam spricht und einfache Wörter verwendet.

Allerdings muss ich auch zugeben, dass Schwedisch lernen gerade ziemlich weit hintenansteht. Die Fachveranstaltungen haben in dem Sinne einfach Vorrang. Schließlich werden mir diese am Ende angerechnet, Schwedisch für weitere 7,5 ECTS mache ich allerdings just for fun. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Zeit zum (intensiveren) Schwedisch lernen noch kommen wird.  

Darf ich vorstellen? Language Café Coordinator Sarah

Hört sich erstmal wichtiger an als es ist, aber tatsächlich haben es die Schweden geschafft, mich von ehrenamtlicher Arbeit im Sprachcafé zu überzeugen. Für alle, die sich fragen was ein Sprachcafé ist und was ich da mache, hier die Antwort: Sprachcafés werden in vielen verschiedenen Sprachen angeboten und bieten verschiedenen Leuten Raum, verschiedene Sprachen zu lernen beziehungsweise aktiv zu sprechen. Da ich Deutsche bin, bin ich als Muttersprachler Teil des deutschen Sprachcafés. Dort treffen sich jede Woche schwedische Studenten, Angestellte aber auch ein paar andere Muttersprachler, die sich gemütlich unterhalten. Das beste: Außer einer Stunde Präsenz kostet mich diese Tätigkeit nichts. Dafür gibt es allerdings nette Gespräche, neue Bekanntschaften und glückliche Teilnehmer.

Second-Hand Kultur

Gestern war ich hier das erste Mal in einem Second-Hand Laden – und ich habe ihn mit vollen Taschen verlassen. Während ich in Deutschland oft das Gefühl hatte, dass Second-Hand Läden nicht die einladendsten Orte sind, ist das in Schweden nicht der Fall. Alles ist super ordentlich, bestens sortiert und man bekommt dort wirklich alles! Von Küchenutensilien, über Bücher und Spiele, Kleidung und Möbel – es gibt quasi nichts, was es dort nicht gibt.

Ich habe dort zwei Tassen und drei Gläser, eine Auflaufform, ein Kartenspiel, ein Paar Pumps, eine Sporthose, zwei Kleider und ein Top für sage und schreibe 40 Euro erworben. Da schlägt doch jedes Frauenherz direkt höher!  

Ein Leben ohne Ofen

Einfach, weil ich es so unglaublich finde, wie erfinderisch man doch wird, wenn einem bestimmte Dinge nicht zur Verfügung stehen …: Wusstet ihr, dass man in der Mikrowelle Kuchen backen kann? Verwirrender Weise heißen Tassenkuchen aus der Mikrowelle Mug Cakes (anstelle von Cup Cakes, was meiner Meinung nach viel mehr Sinn machen würde). Gebackene Süßkartoffel aus der Mikrowelle gab es nun auch schon und tatsächlich habe ich mir eine Auflaufform zugelegt um zu versuchen, einen Auflauf in der Mikrowelle zu „backen“. Solltet ihr also Tipps und Tricks zum Kochen / Backen mit der Mikrowelle brauchen, bin ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland hoffentlich Spezialist!

Hoher Besuch aus Deutschland steht an

Macht euch schon mal darauf gefasst, dass es bis zum nächsten Post wieder etwas länger dauern wird. Denn am Samstag kommen mein Papa und mein Bruder zu Besuch und ich werde mir jede Menge Touri-Programm mit ihnen gönnen. Ich freue mich schon sehr darauf, die ersten vertrauten Gesichter aus der Heimat wieder zu sehen!  

Wintermensch

So wohnt es sich in Schweden

Die Sache mit der Wohnungssuche war keine einfache, beziehungsweise hätte sie sich alles andere als einfach gestalten können, hätte ich mich vor Ort auf die Suche nach einer Bleibe machen müssen. Denn Stockholm ist nicht gerade für seine billigen Mietpreise bekannt. So war für mich relativ schnell klar, dass ich mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim bewerben würde. Und tatsächlich hatte ich auch Erfolg damit! Zwar wohne ich nicht wie einige andere Studenten auf königlichem Land oder direkt neben der Universität, dafür habe ich jedoch jede Menge Natur um mich herum. Zudem habe ich gestern von Einheimischen erfahren, dass auf „meiner“ Insel – Lidingö – vor allem die etwas wohlhabenderen Schweden wohnen. So darf ich mich hier wohl zu den Schönen und Reichen zählen – wobei wir alle wissen, dass gerade die Sache mit dem reich sein nicht direkt zutreffend ist für Studenten.

Was ich damit sagen will ist, dass es mich wirklich gut getroffen hat mit meiner Wohnung. Manchmal ist es wohl einfach besser, nicht seine erste Wahl zu erhalten. Denn wäre ich nicht in dieses Wohnheim gekommen, hätte ich viele tolle Leute sicher nicht kennengelernt! Außerdem würde ich andernfalls nicht so viel Zeit in der Natur verbringen und könnte morgens nicht die Aussicht auf die Kreuzfahrtschiffe und das zugeschneite Meer genießen.

In meinem letzten Eintrag habe ich euch ja bereits ein Bild von der Aussicht aus meiner Wohnung gezeigt und ein bisschen was über meine neue Bleibe verraten. Da Bilder mehr sagen als tausend Worte, zeige ich euch einfach, wie ich hier lebe:

Auf 27m² und in quasi zwei Zimmern (eigentlich nur eins, aber durch den Schnitt habe ich quasi einen Schlafbereich und ein Wohnzimmer mit Küche), habe ich es mir mit Mitbringseln und Deko aus der Heimat sowie natürlich der Hilfe von Ikea gemütlich gemacht.

Ein Schneespaziergang der besonderen Art

Wie allseits bekannt sein dürfte, bin ich nicht gerade ein Wintermensch. Ich friere schnell, sehne mich immerzu nach Sonnenlicht und will im Winter eigentlich den ganzen Tag lang nur schlafen. Daher war ich erst etwas skeptisch, ob ich mich hier im Winter wohlfühlen würde. Schließlich ist es in Schweden deutlich kälter als in Deutschland und auch die Tage sind ein ganzes Stück kürzer. Tatsächlich waren meine Bedenken aber ganz unbegründet. Denn die schneebedeckte Landschaft, Schnee, der nicht vergleichbar mit dem ist, was in deutschen Wintern vom Himmel fällt und der Sonnenschein sind einfach unbeschreiblich schön! Selbst die Kälte fühlt sich hier nicht annähernd so kalt an wie in Deutschland.

Ein positiver Aspekt an dieser Kälte ist außerdem die Tatsache, dass man einfach auf dem Eis spazieren gehen kann‼ Am Anfang hielt ich die Leute für verrückt, die auf dem Eis laufen, als wären sie in einem Park. Tatsächlich erinnert das Leben auf dem Eis auch eher an einen Ausflug in den Park: überall Eltern mit ihren Kindern, Hund und Herrchen beim Gassi gehen, Sportler – so weit das Auge reicht. So kam ich zu dem Entschluss, dass wenn die Einheimischen dem Eis trauen, ich das auch tun kann. Schließlich haben die Temperaturen seit meiner Ankunft noch kein Mal an der 0°-Marke gekratzt. Im ersten Moment war es schon ein komisches Gefühl, Eis statt Erde unter den Füßen zu haben. Vor allem fühlte es sich komisch an, so weit vom Ufer entfernt zu spazieren – so weit würde ich nicht mal rausschwimmen!

Wie ihr auf den Bildern seht, ist das Eis mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Wenn man also nicht so drauf ist wie ich und den Schnee zur Seite schiebt, sieht man auch nicht das tiefe, dunkle Schwarz, auf dem man gerade herumwandelt.

Dies und das

An dieser Stelle soll es erstmal bei „dies und das“ bleiben, da ich plane, euch noch genauer von diesen Erlebnissen zu berichten.
Seit dem letzten Blogpost war ich mit einer von der Uni organisierten Bus-Tour in Stockholm unterwegs. Bei dieser wurden wir nicht nur mit Infos rum um Stockholm versorgt, sondern auch mit einer tollen Aussicht auf die Stadt belohnt (Titelbild dieses Beitrags). Außerdem war ich auf meiner ersten Studentenparty hier in Stockholm. Geplant war ein Kneipenabend in einem der Campus-Pubs, gelandet sind wir am Ende jedoch auf einer Party, die von der Technischen Hochschule organisiert wurde und nicht von „unserer“ Uni. Spaß hatten wir dort aber gleichermaßen! Und zuletzt habe ich auch ganz gemütliche Dinge mit meinen neu gewonnenen Freunden unternommen: Spaziergänge, einen Filmabend, gemeinsames Kochen etc. Seit heute erproben wir auch gemeinschaftlich die Sportkurse.

Nicht zu kurz kommen soll natürlich auch die Uni. Bislang sieht es so aus, als bedeute studieren hier ein paar sehr intensive Wochen voller Lektüren, Gruppenarbeiten und schriftlichen Abgaben. Dazu aber auch ein anderes Mal mehr!

Ankommen, einleben, wohlfühlen

Sonntag – die Ankunft

Nach der recht langen Anreise habe ich dann doch mein lang ersehntes Ziel erreicht: Stockholm!  Begrüßt wurde ich von strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und frostigen minus zehn Grad. Ganz Stockholm lag unter einer Schicht aus Schnee und Eis. Nach dem ersten Kälteschock und einem kleinen Frühstück habe ich mich dann mit samt meinem Gepäck auf den Weg in die Gamla Stan (Altstadt) gemacht. Tatsächlich ist es mit Koffern gar nicht so einfach, vereiste und mit Rollsplit versehene Wege zu passieren – aber gut, Sightseeing muss sein! Die Kanäle in der Stadt waren so fest zugefroren, dass man auf dem Eis spazieren gehen oder Eislaufen konnte. Später habe ich tatsächlich erfahren, dass es für die Einheimischen ganz normal ist, sich über das Eis von A nach B zu bewegen. Und dort gibt es tatsächlich Spikes für Schuhe und Autoreifen, um sich besser auf dem rutschigen Untergrund fortbewegen zu können. All das sind Dinge, die ich mir kaum vorstellen konnte, bevor ich sie mit eigenen Augen gesehen habe

Nach diesem kurzen Abstecher in der Gamla Stan bin ich schließlich mit der Tunnelbana (U-Bahn) zur Uni gefahren.  Dort wurden uns eine „Svenska Fika“, nette Gespräche mit anderen Studenten und weitere Informationen zu unserem Aufenthalt in Stockholm versprochen. Bereits auf dem Weg zur Uni habe ich den ersten Gleichgesinnten angetroffen – ein Austauschstudent aus Australien. Scheinbar haben mich mein Gepäck und die mangelnde Orientierung direkt entlarvt.
Tatsächlich hat sich schon bald darauf herausgestellt, dass wir im selben Wohnheim untergebracht sind. Somit war ich nicht länger allein im fernen Stockholm.
Kurz nach meiner Ankunft beim Studenthuset habe ich bereits die nächsten Austauschstudenten kennengelerlernt, die zum Großteil auch in meinem Wohnheim wohnen. Überraschender Weise treiben sich hier richtig viele Deutsche herum. Das hatte ich nicht so erwartet :-D. Aber auf der anderen Seite fühlt es sich dadurch auch etwas mehr nach Heimat an, als zunächst von mir erwartet. Natürlich habe ich auch Leute aus anderen Ländern kennengelernt: aus Holland, Dänemark und Frankreich, aus Italien, Neuseeland und Australien, und vielen weiteren Ländern.

Am Nachmittag konnte ich dann meine Schlüssel abholen und endlich meine neue Wohnung beziehen. Und tatsächlich: Auch von dieser bin ich positiv überrascht! Ich habe 6 (!) Fenster in meinem Zimmer und eine tolle Aussicht ist garantiert, da ich im 3. Stockwerk wohne. Außerdem ist die Wohnung sehr vorteilhaft und großzügig geschnitten. Außerdem habe ich einen riesigen Balkon, den ich in den Frühlings- und Sommermonaten sicher gerne nutzen werde.

Nach einem ersten Einkauf, weiteren netten Unterhaltungen und einem gemeinsamen Abendessen mit einer Freundin, bin ich abends schließlich tot ins Bett gefallen. Tatsächlich habe ich die erste Nacht in der neuen Wohnung wie ein Stein geschlafen! Da ich bereits montags meine erste Veranstaltung hatte, war das auch mehr als gut.

Aussicht aus meiner Wohnung – wunderschöne Sonnenaufgänge garantiert

Montag – välkomna till universitete

Direkt an meinem ersten Tag wurde ich mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. Denn die meisten anderen Austauschstudenten hatten etwas mehr Zeit, um sich zu akklimatisieren und Stockholm ohne „Uni-Stress im Nacken“ zu erkunden. Bei mir ging es allerdings direkt um 8:30 Uhr mit einem Frühstück und einem ersten Kennenlernen los. Eine halbe Stunde später begann auch schon der Ernst des Lebens: Das erste Seminar. In Stockholm. Auf Englisch.
Tatsächlich ist die Organisation im Vergleich zu der einiger mir bekannter Universitäten wirklich gut! So fiel mir der Start deutlich leichter als erwartet. Außerdem waren im ersten Seminar so viele verschiedene Menschen, dass ich als fremder Neuling gar nicht so sehr aufgefallen bin. Die Dozentin macht ebenfalls einen sehr kompetenten Eindruck und so freue ich mich auf weitere spannende Kurse!

Am Abend war ich noch auf einem Flohmarkt, der komplett kostenlos war. Dort konnten von anderen Studenten zurückgelassene oder nicht mehr benötigte Gegenstände einen neuen Besitzer finden. Und tatsächlich bin ich dort fündig geworden. Neben einer Tasse und einem zweiten Topf habe ich dort zwei schicke Blusen gefunden, denen ich nicht wiederstehen konnten. Am besten hat mir allerdings die Idee dahinter gefallen!

Dienstag – Touri & Studi

Heute war mein erster freier Tag seit der Ankunft – Yeaaah! Darüber hinaus sollte dieser Tag auch der erste sein, an dem wunderschöne weiße Flöckchen vom Himmel fallen. Diesen Tag habe ich direkt zum Anlass genommen, um die Gamla Stan mit einigen neu gewonnen Freunden zu erkunden. Eines unserer Ziele war der Besuch der kleinsten Statur in Stockholm!

Stockholms kleinste Statur: Warm eingepackt und reich beschenkt.

Nachdem unser Touri-Programm abgeschlossen war, sind wir weiter zur Universität gezogen, um an der Willkommens- und Infoveranstaltung teilzunehmen. Wie so oft hat mich auch dort kostenloses Essen erwartet. Mir scheint es so, als legten die Schweden sehr viel Wert darauf, uns an ihrer „Fika“ teilhaben zu lassen und uns dafür zu begeistern. Und der Schokokuchen war wirklich ein Geschmackserlebnis. Herrlich!

Nachdem ich spannenden Vorträgen über die Bibliothek, Versicherungen und Studenteninitiativen zugehört habe, wurde zu einer Kneipentour auf dem Campus eingeladen. Wider Erwarten waren Bier und Wein dort doch erschwinglicher als gedacht. Ob das allerdings auch für normale Kneipen gilt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das Beste waren allerdings die vielen tollen Leute, die einen an dem Abend umgeben haben und die interessanten Gespräche, die ich mit Menschen aus aller Welt führen konnte.  

Mittwoch – Schweden = IKEA

Heute stand ein von der Uni organisierter Ausflug zu IKEA an. Zunächst war ich demgegenüber etwas skeptisch, aber da etwas Dekoration maßgeblich zu einem gemütlichen Heim beiträgt und IKEA einfach Kult ist, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Angereist sind wir von der Uni aus mit drei Reisebussen, gefüllt mit Austauschstudenten. Auch hier sollte uns wieder kostenloses Essen erwarten. Und tatsächlich, hier kann man sogar vegane Hotdogs erwerben! Bevor wir allerdings „Fika“ gemacht haben, habe ich ein paar Pflanzen, Kerzen und eine weiche Fußbodenmatte fürs Badezimmer erworben. Außerdem – allerdings in einem anderen Laden – habe ich einen Pürierstab zu einem wirklich erschwinglichen Preis gefunden. Meiner Suppen-Liebe steht nun also nichts mehr im Weg!

Nun, nachdem ich gesättigt und mit vollen Taschen zurück an der Uni war, durfte ich noch an einem Schwedisch-Einstufungstest teilnehmen. Da dieser für zwei Stunden angesetzt war ging ich davon aus, dass uns dort einiges abverlangt wird. Zum Glück war dem nicht so und der Test bestand nur aus zwei Seiten und einer Schreibübung. Nun bin ich gespannt, an welchem Sprachkurs ich teilnehmen darf, denn Schwedisch möchte ich hier auf jeden Fall lernen, beziehungsweise auf meinen bisherigen Kenntnissen aufbauen.

Fühlt euch umarmt

Wie ich höre, ist die skandinavische Kälte aktuell in Deutschland unterwegs. Aber fühlt euch nicht nur deswegen umarmt, sondern vor allem, weil ihr mir alle fehlt! Aber seid euch gewiss: Ihr seid in Form von Bildern an meinen Wänden und in Form von Wärme immer in meinem Herzen!